Mit über 270.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Von 2009 bis 2015 nahmen der helle Hautkrebs um 53 Prozent und der schwarze Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom, um 32 Prozent zu – Tendenz steigend. Diese und weitere Zahlen rund um das Thema Hautkrebs haben das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und die Universität Bremen zusammen mit der TK in ihrem aktuellen Hautkrebsreport 2019 zusammengefasst.
Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen ist die Ursache für Hautkrebs eindeutig: Er entsteht hauptsächlich durch UV-Strahlen der Sonne. Dabei können wir uns mit einfachen Mitteln davor schützen:
- exzessives Sonnenbaden vermeiden
- Haut durch Kleidung schützen
- ausreichend Sonnencreme auftragen – auch bei Bewölkung und auch an Stellen wie Füßen, Ohren, Scheitel
- eine Packung Sonnencreme sollte nach höchstens sechs Ganzkörper-Anwendungen verbraucht sein
Zu viel Sonnencreme gibt es nicht
Ein Sonnenbrand bedeutet immer auch eine nachhaltige Schädigung der Haut, auch wenn Rötungen und Schmerzen abgeklungen sind. Viele schützen sich vor allem mit Sonnencreme – und da gibt es schon beim Kauf einiges zu beachten: „Die Wahl der Sonnencreme und des Lichtschutzfaktors (LSF) sollte vom Hauttyp abhängig gemacht werden“, erklärt Prof. Gerd Glaeske, Apotheker und Experte für Arzneimittelberatung. Der LSF gibt an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert.
Glaeske weist darauf hin, dass Erwachsenen ein LSF von mindestens 20 und Kindern ein LSF von mindestens 30 empfohlen wird. Grundsätzlich sollten die Mittel sowohl gegen UVA- wie auch gegen UVB-Strahlung wirksam sein, um der Entstehung von Melanomen vorzubeugen.
Eincremen vom Scheitel bis zur Sohle!
Was oft nicht beachtet wird: Hautkrebs kann an allen Hautstellen auftreten. Insbesondere das gefährliche schwarze Melanom entwickelt sich an unauffälligen Stellen, wie zum Beispiel an den Fußsohlen. Die Fußsohlen zählen beispielsweise neben Scheitel, Hände, Ohren, Lippen zu Körperpartien, die man beim schnellen Eincremen oft vernachlässigt oder sogar vergisst.
Machen Sie schon? Dann sind Sie leider in der Minderheit. Wir haben uns in den Fußgängerzonen umgehört:
https://youtu.be/d63j_xvwwS0
Hautkrebs: Je früher erkannt, desto schonender die Behandlung
Die Früherkennung nimmt eine bedeutende Rolle in der Prävention von Hautkrebs ein. Zwischen 2015 und 2017 ließ jährlich nur jeder fünfte gesetzlich Versicherte ein Hautkrebsscreening vom Arzt durchführen. Die Untersuchung kann alle zwei Jahre bei einem Haut- oder einem berechtigten Hausarzt in Anspruch genommen werden.
Früh erkannt kann der Arzt den Hautkrebs meist vollständig durch einen kleinen Eingriff entfernen. Haben sich jedoch bereits Metastasen gebildet, sind oft weitere Maßnahmen wie eine Chemo-, Strahlen- oder Immuntherapie nötig. In diesen Fällen endet der Krebs fast immer tödlich – auch wenn gerade mit Einführung der Immuntherapie die Lebenserwartung insgesamt etwas verlängert werden konnte.
Deshalb ist die Prävention so ein wichtiger Baustein unserer Versorgungsangebote. Wie ein Hautkrebs-Screening genau abläuft, erfahren Sie hier.