Lisa Murche

Fortschritt im Kampf gegen Krebs

Der Kampf gegen Krebs ist eine der größten Herausforderungen der heutigen Gesundheitsversorgung. Unlängst haben Wissenschaftler dabei einen großen Fortschritt erzielt und wurden dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Sie haben es geschafft, unsere Immunzellen zu überlisten.

„Es war einmal… das Leben“ lautet der Titel einer Zeichentrickserie für Kinder, die in den 80er Jahren entstand und die täglichen Abenteuer unseres Immunsystems zum Thema hat. Spannend genug sogar für’s Fernsehen: Unser Immunsystem ist tatsächlich ein unermüdlicher Wunderapparat, der uns täglich vor Viren, Bakterien und schädlichen Umwelteinflüssen schützt.

Nun kommt das „Allroundtalent“ unseres Körpers auch beim Kampf gegen den Krebs zum Einsatz.

Krebszellen werden überlistet

Krebstumore entstehen, wenn eine Vielzahl körpereigener Zellen beginnt, sich krankhaft zu verändern und ungehindert auszubreiten. Die Teilung dieser Zellen führt dazu, dass sich bösartige Knoten und Wucherungen im Körper bilden. Unser Immunsystem greift diese krankhaften Zellen jedoch nicht an, wie es das sonst tun würde.

Das Problem: Viele Krebszellen senden Signale aus, die eine Antwort des Immunsystems blockieren. Hier spielen „PD-1“ und „CTLA-4“ eine entscheidende Rolle. Hinter diesen Abkürzungen stecken zwei Proteine, die beim Erkennungsprozess der Immunzellen beteiligt sind: Sie bremsen die Antwort des Immunsystems aus.

Nobelpreis für James Allison und Tasuko Honjo

Ihre Entdecker heißen James Allison und Tasuko Honjo, zwei Immunologen aus Japan und den USA, die für diese Entdeckung 2018 mit dem Nobelpreis im Bereich Medizin ausgezeichnet wurden.

Auf ihrer Forschung basieren neue Medikamente im Kampf gegen Krebs. Sie setzen die bremsenden Proteine außer Kraft und heben damit die Blockade der Immunzellen auf. Die Folge: Körpereigene Immunzellen werden aktiviert und drängen den Krebs zurück. Diese neue Form der Immuntherapie gegen Krebs wird neben Operationen, Strahlen- und Chemotherapie bereits als vierte Säule der Krebsbehandlung gehandelt.

Im Einsatz bei schwarzem Hautkrebs, Blasen- und Lungenkrebs

Die Immuntherapie hat damit die Onkologie der vergangenen Jahre revolutioniert: Tumoren wie das Melanom, dessen Verlauf bisher wenig beeinflusst werden konnte, wurden mit dem Einsatz der sogenannten „Checkpoint-Hemmer“ behandelbar. Inzwischen kommen die Therapien bei der Behandlung von schwarzem Hautkrebs, Nierenzellkrebs sowie Blasen- und Lungenkrebs zum Einsatz.

Wie bei allen Krebstherapien kann aber auch diese Behandlung schwere Nebenwirkungen haben. Sie ist kostspielig und schlägt nicht bei jedem an. Vor allem muss betont werden: Früh erkannt muss es gar nicht erst so weit kommen. Dies gilt insbesondere für den Hautkrebs: Hautscreenings werden für TK-Versicherte schon ab dem 20. Lebensjahr übernommen.

Deshalb gilt vor allem: Die Gesundheit nicht auf die leichte Schulter nehmen und vorsorgen!


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