Laut Statistischem Bundesamt ist mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland übergewichtig. Der Gesundheitsreport der TK zeigt zudem: Die Zahl der Erwerbstätigen, die Herz-Kreislauf-Medikamente einnehmen, hat sich zwischen 2000 und 2018 nahezu verdoppelt. Eine gesunde Lebensweise kann da vorbeugen. Und gerade in Sachen Ernährung kann man viel für seine Gesundheit tun.
Gesunde Ernährung fängt im Supermarkt an
Das fängt beim Kauf der Lebensmittel im Supermarkt an. „Man muss schon ein halbes Chemie-Studium absolviert haben, um die Inhaltsstoffe auf den Etiketten zu verstehen“, so TK-Vorstand Dr. Jens Baas. „Eine Lebensmittelampel zeigt auf den ersten Blick, was gesund ist und was nicht.“
Die Ampel funktioniert ganz einfach: Die Inhaltsstoffe der Lebensmittel werden auf einer Skala von „A“ bis „E“ bewertet und farblich gekennzeichnet. „A“ ist dabei die gesündeste Bewertung, „E“ die ungesündeste.
Man muss schon ein halbes Chemie-Studium absolviert haben, um die Inhaltsstoffe auf den Etiketten zu verstehen.
TK-Vorstand Dr. Jens Baas
In Frankreich bereits erfolgreich getestet
Frankreich ist Vorreiter in Sachen Lebensmittelkennzeichnung. Schon seit 2017 gibt es dort den „Nutri-Score“, der jeden Inhaltsstoff einzeln bewertet und dann dem Produkt eine Gesamtnote gibt.
Eine aktuelle Studie aus Frankreich bestätigt, dass Nutri-Score funktioniert. Demnach würden bei einer flächendeckenden Einführung die Todesfälle aufgrund ernährungsbedingter Krankheiten um 3,4 Prozent sinken.
Besonders Übergewichtige wünschen sich eine Lebensmittelampel
Auch die Verbraucherorganisation Foodwatch sowie mehrere Ärzteverbände unterstützten das System der Lebensmittelampel. Eine gemeinsam in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage zeigt unter anderem: Besonders Befragte mit starkem Übergewicht wünschen sich eine leicht verständliche Lebensmittelampel wie Nutri-Score.
„Die Einführung einer Lebensmittelampel in Deutschland ist längst überfällig“, so Jens Baas. „Sie hilft den Menschen, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen.“ Neben Frankreich wird Nutri-Score auch bereits in Belgien verwendet, Großbritannien testet eine Lebensmittel-Kennzeichnung bereits seit 2006 – wobei bislang nicht alle Hersteller an Bord sind. Spanien und die Schweiz planen die Einführung.