Fiona Theege

Weniger Bewegung in Corona-Zeiten?

Unsere aktuelle Umfrage zeigt: Etwa jeder Vierte treibt in der Corona-Zeit weniger Sport als vorher. Was hat sich verändert? Und wie wichtig ist Bewegung im Alltag? Wir haben bei TK-Gesundheitsexpertin Wiebke Arps nachgehakt.

Wiebke Arps kümmert sich bei der TK um das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement.

Frau Arps, kurz zu Ihnen: Seit wann sind Sie bei der TK und was macht Sie zur „Gesundheitsexpertin“?

Als Sportpädagogin hatte ich schon immer eine Affinität zum Thema und habe beispielsweise auch einige Jahre Gesundheitssport im Sportverein angeboten. Zur TK bin ich vor mittlerweile 20 Jahren gestoßen. Mein Schwerpunkt ist hier das betriebliche Gesundheitsmanagement. Zudem betreue ich wissenschaftlichen Studien, die wir regelmäßig durchführen und die sich vor allem mit der Belastung von Menschen im Berufsleben befassen.

Durch die Corona-Pandemie und den Lockdown hat sich das Bewegungsverhalten der Menschen in Deutschland verändert. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der aktuellen Befragung?

Die Umfrage zeigt, dass etwa jeder Vierte während der Corona-Zeit weniger Sport treibt als vorher. Immerhin 13 Prozent der Befragten gaben hingegen an, dass sie nun sportlich aktiver sind. Dies ist vor allem bei Erwerbstätigen zu beobachten, die im Home-Office arbeiten. Beim überwiegenden Anteil, nämlich bei 60 Prozent der Befragten, hat sich die Häufigkeit des Sporttreibens während Corona nicht verändert.

Wie kommt es, dass so viele Leute weniger Sport machen?

Durch die Corona-bedingten Einschränkungen fielen viele sportliche Aktivitäten weg. Fitnessstudios und Schwimmbäder waren geschlossen, Vereins- sowie Betriebssportangebote wurden abgesagt. Freizeitsportler mussten sich zunächst neue Alternativen suchen. Aber Sport ist eben nicht gleich Sport. Wer vorher einen Mannschaftssport gemacht hat, dem fehlt bei vielen anderen Sportarten die spielerische und die soziale Komponente, um sich zu motivieren.

Spazierengehen ist während der Corona-Pandemie deutlich beliebter geworden.

Welche Veränderungen können wir seit Beginn der Corona-Pandemie beobachten?

Das Sportangebot wurde zwar sehr stark eingeschränkt. Die Umfrage zeigt aber auch, dass beispielsweise das Spazierengehen während der Corona-Pandemie deutlich beliebter geworden ist. Besonders Erwerbstätige, die nun im Home-Office arbeiten, haben aktive Pausen an der frischen Luft für sich entdeckt. Berufspendler sparen sich nun die Anfahrt zur Arbeit und nutzen die gewonnene Freizeit dafür. Andere steigen von der Bahn auf das Fahrrad um und sorgen so für mehr Bewegung in ihrem Alltag.

Wie wichtig ist Bewegung im Alltag und was sind Ihre Tipps?

Egal ob Joggen, Online-Sportübungen oder eben ein Spaziergang, jede Art von Bewegung tut gut! Es muss nicht immer direkt eine Sportart wie Fußball oder Tennis sein. Man sollte seine Aktivitäten trotz der Corona-Einschränkungen bewusst planen. Verabredungen zu gemeinsamen Aktivitäten können dabei helfen, die gesteckten Ziele auch einzuhalten. Wichtig ist, dass man etwas findet, das einem Freude bereitet und das man regelmäßig ausübt – dann tut man auch gleichzeitig etwas Gutes für seine Gesundheit.



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Ronja Rohlf Ronja Rohlf
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