Anne Frobeen

Die erste Online-Sozialwahl steht vor der Tür

Deutschlandweit können in diesem Jahr rund 52 Millionen Menschen bei der Sozialwahl über die Besetzung der Selbstverwaltung der gesetzlichen Sozialversicherungsträger abstimmen. Das geht bei den Ersatzkassen nun erstmals auch online. Dass das keine Kleinigkeit ist, wissen alle, die an der Vorbereitung beteiligt waren.

Einfacher, schneller und nachhaltiger sollte die Sozialwahl 2023 werden – und trotzdem so sicher wie die Wahl per Brief. Die Online-Wahl ist technisch und politisch eine echte Pionierleistung. Mit den schriftlichen Wahlunterlagen zur Sozialwahl erhalten alle Wahlberechtigten zusätzlich zur Briefwahl die Möglichkeit, online zu wählen.

So funktioniert es

Wer ein internetfähiges Endgerät hat, zum Beispiel einen PC oder ein Smartphone, kann sich mit der TK-Gesundheitskarte und dem Wahlkennzeichen, einer Ziffernfolge aus den Wahlunterlagen, als wahlberechtigt identifizieren und auf dem digitalen Stimmzettel seine Stimme abgeben.

Besitzen sie ein Kartenlesegerät oder ein NFC-fähiges Smartphone und haben die AusweisApp2 des Bundes darauf installiert, können sich alle 8,6 Millionen TK-Mitglieder auch durch die Online-Ausweisfunktion Ihres Personalausweises als wahlberechtigt identifizieren. Anschließend werden die Stimmen sicher verschlüsselt in die digitale Wahlurne übermittelt.

Innerhalb der dann folgenden 30 Minuten lässt sich optional überprüfen, dass die eigene Stimme korrekt in der Wahlurne gelandet ist. Mithilfe eines QR-Codes, einem zweiten Endgerät und der Sozialwahl Verifier-App kann man sich die Stimme in der Wahlurne anzeigen lassen.

IT-Experte Stephan Lindemeier.

Höchste Sicherheit gefragt

Stephan Lindemeier hat als IT-Experte für die TK an der Entwicklung der Plattform zur Online-Wahl mitgearbeitet. Für den 56-Jährigen war es eine der größten Herausforderungen seiner beruflichen Laufbahn. „Die Sicherheitsstandards waren enorm“, sagt er. „Wie wird das Wahlgeheimnis gewahrt? Wie bleiben die Stimmen überprüfbar, ohne dass nachvollzogen werden kann, wer wie gewählt hat? Und wie bewältigt man die große Zahl der Stimmen?“ Die TK und ihre Partner haben bei der Umsetzung eng mit führenden Forschenden in Deutschland für Wahlsicherheit und Wahlsysteme und mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zusammengearbeitet. Für Stephan Lindemeier ist die Online-Wahl eine echte Pionierleistung: „Wir haben dabei technische Herausforderungen gelöst, die auch für kommende Sozialwahlen von Bedeutung sind“, sagt er. Er selbst wählt bei der Sozialwahl natürlich: online. Dass er damit nicht alleine ist, zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der TK. Demnach können sich 71 Prozent der Befragten vorstellen, bei der Sozialwahl 2023 online zu wählen. Als Gründe gaben sie an, dass die Online-Wahl Zeit und Geld spart, die Umwelt schont sowie einfacher und bequemer ist.



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