Ich bin Judith Hausmann, 22 Jahre alt, und studiere an der TU München Gesundheitswissenschaften mit dem Schwerpunkt Prävention. Während meines Praktikums bei der TK-Landesvertretung in Bayern begegnete mir das wichtige Thema Medienkompetenz – in Form des Projektes Netzgänger 3.0. Schüler zwischen zehn und zwölf Jahren lernen dabei, PC und Internet möglichst risikofrei zu nutzen. Unterstützt werden sie von der TK und dem Condrobs e. V.. Netzgänger 3.0 funktioniert als „Peer-to-Peer“-Projekt: Ältere Schüler vermitteln das Wissen an Jüngere.
Auch Peers lernen noch dazu
Ein wichtiges Thema! Unter meinen Lehrern war Medienkompetenz jedenfalls nicht selbstverständlich. Umso schöner, dass ich das Projekt mit vorantreiben und am Ende eine Pressekonferenz mit den Schülern mitorganisieren durfte.
Ich war sehr beeindruckt, wie selbstsicher die ausgewählten Peers Noah, Thalia, Isabella K., Djamilatou und Isabella I., Neuntklässler der Hermann-Frieb-Realschule aus München, ihre Arbeit vorstellten. Ihre Themen sind Cybermobbing, Virtuelle Spielewelten, Smart im Netz und Soziale Medien.
Mithilfe einer App können sie unkompliziert auf die Lehrinhalte von Netzgänger 3.0 zugreifen. Diese kann kostenlos aus dem App-Store installiert werden.
Auch für sich selbst haben die Peers durch das Projekt viel gelernt. Sie reflektieren auch ihr eigenes Verhältnis zu digitalen Medien stärker. Djamilatou beispielsweise wurde zum Thema ‚Cybermobbing‘ geschult: „Nun achte ich mehr darauf, wie ich mich gegenüber anderen äußere. Ich habe gelernt, dass Cybermobbing ein ernstzunehmendes Thema ist und ein respektvoller und freundlicher Umgangston immer selbstverständlich sein sollte“, erklärte die Schülerin.
Ältere Schüler oft kompetenter als Lehrkräfte
Prävention ist auch ein wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt meines Studiums. Die theoretischen Grundlagen sind die Basis. Viel spannender für mich war es jedoch, aktiv mitwirken zu können, Netzgänger 3.0 als konkretes Projekt in die Praxis umzusetzen.
Gerade was den kompetenten Umgang mit neuen Medien und sozialen Netzwerken betrifft, sind ältere Schüler im Vergleich zu Lehrern oft die besseren Vermittler. Schade, dass es Netzgänger 3.0 zu meiner Schulzeit noch nicht gab!