Dr. Barbara Bertele
Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) – das Prinzip, das dahinter steckt, ist genauso kompliziert, wie es der lange Name vermuten lässt. Ganz einfach gesagt beschreibt es die wesentliche Einnahmequelle der TK. Denn die Beiträge der Versicherten bleiben nicht bei der Techniker, sondern fließen in den Gesundheitsfonds. Und der verteilt das Geld dann an alle Krankenkassen. Wie viel jede Kasse bekommt, regelt der besagte Morbi-RSA.
Die Regeln, die dahinter stehen, sind sehr knifflig – und deswegen braucht die Techniker Dr. Barbara Bertele. Die promovierte Volkswirtin ist die RSA-Expertin der TK. Mit ihren Kollegen berechnet sie die Zuweisungen aus dem Fonds, organisiert die Datenmeldungen zum Morbi-RSA und berät den Vorstand in Fragen zu diesem Thema.
„In diesem sehr detailliertem System darf man nicht die Übersicht verlieren und muss die feinen Stellschrauben immer im Blick haben“, erklärt die 46-Jährige die Herausforderung ihrer Arbeit. Denn jede Veränderung im Morbi-RSA hat spürbare Finanzwirkung für die TK. Eine Verantwortung, die die meisten Menschen eher abschrecken würde, Barbara Bertele aber reizt: „Mein Job ist sehr anspruchsvoll und wird nie langweilig.“
Julia Eng
Kind oder Karriere? Das muss keine Entweder-Oder-Frage sein – der beste Beweis ist Julia Eng. Die 40-Jährige leitet ein Team mit 19 Mitarbeitern und ist gleichzeitig die stellvertretende Dienststellenleiterin des Fachzentrums für ambulante Leistungen in Bochum – und somit seit sechs Jahren eine Führungskraft mit einer 30-Stunden-Woche. Dass der Spagat zwischen Beruf und Familie so gut funktioniert, hat mehrere Gründe: „Ich strukturiere meine Woche genau und plane immer einen Tag ein, an dem ich gegebenenfalls länger im Büro bleiben kann“. Außerdem hat die Mutter eines Sohnes gelernt, Aufgaben zu delegieren.
Und wenn sie im Notfall doch einmal gehen muss, nimmt sie ihren Laptop mit und arbeitet von zuhause weiter. „Das ist ein Geben und Nehmen: Die TK ermöglicht mir, mit meiner reduzierten und flexiblen Arbeitszeit weiter zu führen und ich bin im Gegenzug bereit, mich nach Feierabend noch einmal an den Laptop zu setzen.“
Auf eins sollten Frauen, die wie Julia Eng Familie und Büro miteinander vereinbaren wollen, achten: „Man muss aufpassen, zwischen Job, Kind und Haushalt nicht selber auf der Strecke zu bleiben. Ich nehme mir pro Woche zwei Stunden, die nur mir gehören.“
Dorothea Hauschke
Dorothea Hauschke arbeitet in der IT. Schon in der Schule war Informatik eines ihrer Lieblingsfächer. „Programmieren macht einfach Spaß, die Aufgaben sind immer sehr abwechslungsreich“, begründet die 25-Jährige ihre Begeisterung. Am Tag der offenen Tür an ihrer Uni wurde sie am Stand der TK spontan zum Bewerbungsgespräch für ein duales Studium der Wirtschaftsinformatik eingeladen.
Mit Erfolg! Vor zwei Jahren hat die Informatikerin ihre Ausbildung abgeschlossen und gehört seit dem zu der Abteilung, die unter anderem den Online-Kundenservice weiterentwickelt, genauer gesagt das Tracking von Prozessen. So können die Versicherten nachvollziehen, in welchem Stadium ihr Antrag aktuell ist. Auch wenn Dorothea Hauschke weder im Studium noch am Arbeitsplatz die einzige Frau war, wird die IT von Männern dominiert.
Das ist für die junge Frau jedoch kein Problem: „Ich fühle mich in meinem Team sehr wohl. Nur in der Mittagspause würde ich mir manchmal etwas weibliche Unterstützung wünschen – dann könnte ich mich zum Beispiel auch mal mehr über Frauenthemen unterhalten.“
Melanie Kümmel
Eine Investment-Bankerin bei einer Krankenkasse? Ja, das gibt es! Seit 1999 ist Melanie Kümmel dafür verantwortlich, die Finanzanlagen der Techniker zu verwalten. Doch für sie gelten strengere Vorschriften als bei vielen anderen institutionellen Kunden. Der Gesetzgeber schreibt genau vor, welche Anlageprodukte Krankenkassen nutzen dürfen. Jeden Tag sucht die 45-Jährige zusammen mit ihrem Team – das ausschließlich aus Bankern besteht – aufs Neue nach den besten Anlagemöglichkeiten.
Und auch aktuelle Entwicklungen muss sie dabei immer im Blick behalten. „Staatliche Anleihen galten zum Beispiel immer als sicher, doch dann kam die Griechenland-Krise“, erklärt Melanie Kümmel, „jede Kapitalmarktveränderung bedeutet, dass wir unsere Finanzanlagen überprüfen und eventuell anpassen müssen.“ Die Anforderungen an diesen Job sind sehr hoch und verlangen viel Erfahrung.
Doch gerade diese Herausforderungen sind es, warum man auch als Investment-Bankerin bei der Techniker glücklich wird: „Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten müssen wir schnell und flexibel reagieren. Wir arbeiten sehr selbstständig und haben eine große Verantwortung – das macht mir sehr viel Spaß.“
Katrin Papa
Für alle Auszubildenden der Techniker ist Katrin Papa die zentrale Ansprechpartnerin. Als Vorsitzende der Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung (HJAV) nimmt sie an Jugend- und Auszubildendenversammlungen in den einzelnen Dienststellen teil, prüft die Ausbildungsrahmenpläne und unterstützt die Auszubildenden auch bei individuellen Fragen – und das alles neben ihrer eigentlichen Arbeit in der Kundenberatung in Essen. „Die Zusammenarbeit mit den Azubis macht mir viel Spaß“, erklärt die 26-Jährige ihren Einsatz.
Dabei ist die Sozialversicherungsfachangestellte eher zufällig in die HJAV gelangt: „Zu Beginn meiner Ausbildung hat mich der Vorstand des Hauptpersonalrats angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, für die HJAV zu kandidieren.“ Nach kurzer Bedenkzeit ließ sich Katrin Papa aufstellen und wurde gleich gewählt. Das ist mittlerweile fünf Jahre her.
Zurzeit läuft ihre dritte Amtszeit, gleichzeitig die erste als Vorsitzende. Doch nach dieser Wahlperiode ist Schluss mit der HJAV – Katrin Papa ist dann zu alt, um ein weiteres Mal zu kandidieren. Aber die TK-Mitarbeiter müssen dennoch nicht auf ihre Engagement verzichten – sie ist auch Mitglied des Hauptpersonalrats. Und der hat glücklicherweise keine Altersgrenze…
Dr. Sabine Voermans
Dr. Sabine Voermans ist die Präventionschefin der Techniker. Die promovierte Medizinerin und Gesundheitswissenschaftlerin und ihre Mitarbeiter unterstützen in erster Linie Organisationen, die ihre Abläufe gesundheitsförderlicher gestalten wollen. „Wir erreichen die Menschen leichter in ihrem Umfeld, in dem sie arbeiten, lernen, spielen – von der Kita, über die Schule und die Uni bis zum Arbeitsplatz in Unternehmen“.
Hier lohnt es sich, fest verankerte Strukturen aufzubauen, die gesundheitsförderlich wirken. „Unser Ziel ist es, auch die Ressourcen der Menschen zu stärken. Wir können zum Beispiel nicht ihren Stress wegzaubern, aber wir können ihnen Hilfe geben, um mit dem Stress besser umgehen zu können“, erklärt die 49-Jährige.
Als Gesundheitswissenschaftlerin passt das Thema Prävention eigentlich perfekt zu ihr – das würde man zumindest vermuten. Doch eigentlich war es eher eine Liebe auf den zweiten Blick. „Im Studium fand ich viele andere Fachgebiete auch spannend“, lacht die Leiterin des Gesundheitsmanagements. Erst bei der Techniker konnte sie sich für das Thema so richtig begeistern. Und die Faszination blieb – schon seit über 10 Jahren engagiert sich Sabine Voermans bei uns in unterschiedlichen Positionen für die Prävention.
Karen Walkenhorst
Karen Walkenhorst leitet den Geschäftsbereich Versorgungssteuerung und stellt damit die ambulante und stationäre Versorgung der Versicherten sicher. Sie ist eine von zwei Frauen und 13 Männern auf der höchsten Führungsebene der Techniker. Mit dem Vorstand entwickelt die 51-Jährige Unternehmensstrategien, die sie anschließend zusammen mit ihren knapp 3000 Angestellten umsetzt.
„Es macht mir viel Spaß, zusammen mit meinen Mitarbeitern neue Prozesse zu realisieren und ihnen zu helfen, sich weiterzuentwickeln“, erzählt die Sozialwissenschaftlerin. Ihr Arbeitsmittel ist dabei vor allem die Kommunikation: „Eigentlich rede ich den ganzen Tag lang.“ Fachliche Projekte kann Karen Walkenhorst in ihrer Position nicht mehr betreuen. „Das muss man loslassen können“, sagt sie.
Führungskräfte werden in der TK mit verschiedenen Entwicklungsprogrammen gefördert. „Leider ist es oft schwieriger, Frauen zu überzeugen, diesen Schritt zu gehen, als Männer“, berichtet die Geschäftsbereichsleiterin.
Die Führungskultur ist häufig noch sehr männlich geprägt.
„Doch um das verändern zu können, muss man sich erst auf diese einlassen und die Spielregeln befolgen – und dann kann man die Kultur verändern“, rät Karen Walkenhorst Frauen, die auch gerne eine Führungsposition übernehmen wollen.