Christian Elspas

#virtualMedica: Wenn der Espresso fehlt

Das “Medica Econ Forum by TK“ auf der weltgrößten Medizinmesse Medica ist seit neun Jahren eine feste Größe im Veranstaltungskalender. Doch 2020 war der Messestandort nicht Düsseldorf, sondern das Internet. Kollege Christian Elspas erzählt, was diesmal alles anders war.

Immer im November findet die Medica-Messe statt. In den 17 Düsseldorfer Messehallen treffen sich dann mehr als 100.000 Besucher mit Ausstellern aus aller Welt – normalerweise. Seit neun Jahren mittendrin im Messetrubel: Die TK mit dem Medica Econ Forum. An vier Tagen diskutieren wir alle Facetten der deutschen und europäischen Gesundheitspolitik auf unserem Forum und in der angeschlossenen Lounge.

Treffpunkt für gesundheitspolitische Akteure, Journalisten, Studenten und Wissenschaftler

Es ist ein Kommen und Gehen, Begrüßen und Wiedersehen, Zuhören, Diskutieren – und manchmal grummelnd protestieren. Wir bieten einen Treffpunkt für alle gesundheitspolitischen Akteure, für Journalisten, Studenten und Wissenschaftler. Mein persönliches Herzstück in der Lounge und koffeinhaltiger Antreiber an diesen vier Tagen im November blieb immer der kleine Schwarze aus dem Kaffeevollautomaten.

Lange war die Medica auch im Corona-Ausnahmejahr als Präsenzveranstaltung mit ausgeklügeltem Hygienekonzept geplant. Im September war schließlich klar: Auch die Medica wird das Schicksal vieler anderer Veranstaltungen in der Pandemie treffen. Und wir standen nun vor der Herausforderung, das komplette Programm von vier Messetagen auf vergleichsweise kurze digitale Zeitfenster umzustellen. Doch die Mühe hat sich gelohnt! Das belegen hohe Zuschauerzahlen, rege Diskussionen und zufriedene Expertinnen und Experten.

Kein „darf ich Sie mal was fragen“, kein „ich habe da eine tolle Projekt-Idee“…

Kein Stau, kein Gedränge – aber auch kein Smalltalk

Also kein morgendlicher Sardinenexpress – offiziell Rheinbahn-Linie U 78 – vom überfüllten U-Bahnsteig im Düsseldorfer Hauptbahnhof. Kein Stimmengewirr aus französischen, spanischen, koreanischen oder englischen Sprachfetzen begleitet den Fußweg zum Messegelände. Kein Blick streift an den Ständen vorbei und entdeckt aus dem Augenwinkel eine wunderliche Vielfalt an Spritzen, Kanülen, Zangen und Klemmen. Kein „darf ich Sie mal was fragen“, kein „ich habe da eine tolle Projekt-Idee“, keine Ansage „wir haben dafür eine App entwickelt“.

Sicher, wir sind im Jahr der Pandemie global erreichbar, der Livestream steht und alle Konferenzschaltungen funktionieren. Niemand steht im Stau, die Gefahr der obligatorischen Erkältung nach vier Tagen in klimatisierten Messehallen ist gebannt. Alles hat am Ende auch digital gut funktioniert. Doch der Smalltalk fehlt. Und der Espresso.

Weitere Infos

Die Livestreams der kompletten vier Messetage sind als Video auf der Seite der Messe abrufbar (einfach die jeweilige Session aufrufen und auf die rote Schaltfläche „Zum Online-Event“ klicken).



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Andrea Hilberath Andrea Hilberath
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