Johanna Küther

TK-Coach: Motivator in der Hosentasche

Gesünder essen, entspannen oder sich mehr bewegen: Seit 2016 unterstützt dabei der TK-GesundheitsCoach unsere Versicherten. Jetzt gibt es ihn neu aufgelegt im Hosentaschenformat als App, die viele Angebote aus dem TK-GesundheitsCoach bündelt.

Als eine der ersten gesetzlichen Krankenversicherungen ging die TK 2002 mit Webcoaches an den Start. Das größer werdende Angebot wurde vor sieben Jahren unter dem digitalen TK-GesundheitsCoach gebündelt. „Die Komplexität des Webcoaches ist recht hoch, man wählt ein konkretes Gesundheitsziel  und arbeitet in einem in sich geschlossenen 12-wöchigen Programm darauf hin“, erzählt mir Dagmar Köppel aus dem TK-Versorgungsmanagement. Beispiel: In zwölf Wochen fünf Kilo abnehmen. „Viele Kunden wünschten sich eine einfache Variante to go, die sie auch über einen längeren Zeitraum begleitet“,  ergänzt sie. 60 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer klickten sich bereits auf dem Handy durch den Coach. Vor fast zwei Jahren gab es dann das Go. Seitdem wurde an der App gewerkelt, nun können TK-Versicherte diese kostenlos nutzen – und ich habe mich schon vor Release durch die App klicken können.

Dagmar Köppel und Kerstin Hofreuter-Gätgens aus dem TK-Versorgungsmanagement.

An einem Ort, immer dabei

„Anders als bislang in der Webapplikation, sind die Bereiche Ernährung, Bewegung und Entspannung nun in nur einer App gebündelt. Wir richten uns hiermit an gesunde Erwachsene, die ihr Wohlbefinden auf Dauer erhalten oder steigern wollen“, erläutert Dr. Kerstin Hofreuter-Gätgens, die das Projekt fachlich bei der TK verantwortet. 450 Rezeptvideos, mehr als 50 Workouts, 55 Audiofiles und 25 Achtsamkeits- oder Anti-Stress-Übungen – all das findet man bislang in der App. Außerdem Ernährungs- und Bewegungstipps speziell fürs Homeoffice. Angenehm, wie ich finde, denn der TK-Coach bündelt an einem Ort Angebote, die ich bislang in unterschiedlichen Apps und auf Videoplattformen oder Webseiten gesucht habe.

Jeder Schritt zählt – auch bei der App-Entwicklung

Nach dem dritten Usertest im November 2022 haben vorab auch rund 1.000 TK-Mitarbeitende die App getestet. Auf Basis des Feedbacks, das das Entwicklerteam erhalten hat, wurde unter anderem der Registrierungsprozess angepasst. „Außerdem wurde uns zum Beispiel zurückgemeldet, dass unklar ist, was denn als Portion Obst oder Gemüse gilt. Das haben wir nun ergänzt,“ zählt Köppel eine der Neuerungen auf. Im nächsten Schritt wird die App auch auf Englisch veröffentlicht, die Empfehlungslogik weiter optimiert und es folgen zudem mehr Inhalte zum Thema gesunder Schlaf. Perspektivisch sollen auch Schlafdaten aus Wearables, wie Fitnesstrackern, eingebunden werden können. Bislang sind es ausschließlich gezählte Schritte, die ich als Fitnessdaten übertragen kann. Und was passiert mit diesen Daten? „Genau wie beim TK-GesundheitsCoach haben wir auch beim TK-Coach keinen Zugriff auf die Daten. Diese werden außerhalb der TK in Deutschland gehostet und die Nutzerinnen und Nutzer haben sie lokal auf dem Handy. Wir als Krankenkasse können keine Rückschlüsse ziehen“, stellt Hofreuter-Gätgens klar.

Empfehlungen gefällig?

Ich klicke mich beim Onboarding also fleißig durch meine Bewegungsroutinen, gebe mein Essverhalten, momentanes Wohlbefinden sowie Bewegungspräferenzen an. In Sachen Ernährung bin ich schon ganz gut dabei, spuckt mir der Selbsttest aus. Mir kommt zugute: meine kindliche Verweigerung von Gemüse hat sich im Erwachsenenalter ins Gegenteil verkehrt – Obst und Gemüse stehen ohnehin mit Vorliebe auf meinem Speiseplan (und dank Anpassung nach dem Betatest weiß ich jetzt auch, wie groß eine Portion ist). Aber an den Hülsenfrüchten könnte ich nachbessern, sagt mir der handliche Coach. Das plane ich gleich als Aufgabe fürs Wochenende ein.

Wer die App öffnet, wird über anstehende Aufgaben benachrichtigt. Außerdem gibt es passend dazu zum Beispiel eine Sporteinheit entlang der angegebenen Präferenzen. Wer vom Linsengemüse oder der Rückenübung für Zwischendurch nicht überzeugt ist, kann im Entdecken-Modul aus dem Vollen schöpfen. Sehr praktisch, denn in meiner heutigen Mittagspause habe ich keine 17 Minuten für die Yogamatte übrig und entscheide mich stattdessen für eine kurze Atemmeditation. Außerdem kann ich mir das regelmäßige Erfüllen von Aufgaben im TK Bonusprogramm bonifizieren lassen. Dafür muss ich allerdings protokollieren, dass ich die Yoga-Einheit wirklich gemacht oder das Curry gekocht habe. Video und Rezept finde ich eh in der App, daher ist das Protokollieren nur ein Klick mehr. Wie erfolgreich ich in der regelmäßigen Umsetzung meiner Vorhaben bin, muss ich allerdings noch mit meinem inneren Schweinehund ausmachen. Aber auch für die Begegnung mit ihm bietet der TK-Coach hilfreiche Anregungen.



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