Am 24. April 2018 wird TK-Safe in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert. Die elektronische Gesundheitsakte wurde gemeinsam mit IBM Deutschland entwickelt, mit rund 1.000 TK-Versicherten getestet und zur Marktreife geführt. Patienten sollen so einen Überblick über ihre Gesundheitsdaten bekommen. Sie allein entscheiden, welche Diagnosen, Medikamente etc. sie speichern möchten und wem sie Einsicht gewähren.
Herr Hartmann, wie haben Sie die mehr als einjährige Zusammenarbeit beim Projekt TK-Safe erlebt?
Für mich ist eine Begeisterung für das Produkt spürbar, wie man es in nicht vielen IT-Projekten erlebt. Das liegt sicher auch daran, dass der Kundennutzen so eindeutig vermittelbar und für fast jeden sofort nachvollziehbar ist. Als ich die Geschäftsführung der IBM Deutschland im Januar 2018 übernommen habe, war das TK-Projekt eines der ersten, das mir intern begegnet ist. Ich war ehrlich erstaunt, wie zügig und vertrauensvoll sich die Teams der beiden Häuser zusammengefunden haben. Dank agiler Entwicklungsmethoden konnten wir gemeinsam ein so großes Projekt wie die elektronische Gesundheitsakte in überschaubarer Zeit auf den Boden bringen.
IT-Riese und Krankenkasse – passt das zusammen?
Beide Unternehmen sind innovationsfreudig, zukunftsorientiert und gleichzeitig tief verwurzelt in der Bundesrepublik: die TK besteht seit über 130 Jahren, IBM ist seit mehr als 100 Jahren in Deutschland aktiv. Ich sehe hier zwei Organisationen, die sich gut ergänzen. Die TK hat ihr Ohr ganz nah an den Bedürfnissen der Versicherten. Sie kennt aber auch die Strukturen und Herausforderungen des Gesundheitswesens. Als IBM sind wir seit vielen Jahrzehnten im Versicherungs- und Gesundheitsumfeld in Deutschland aktiv. Wir liefern das technische Know-how. Gemeinsam war es möglich, in kurzer Zeit ein Angebot wie TK-Safe zu machen, das hohen Sicherheits- und Datenschutzanforderungen entspricht und gleichzeitig voll integriert in die digitale Welt am Smartphone ist.
Was ich an diesem Projekt besonders finde, ist das gesellschaftspolitische Potenzial.
Worin sehen Sie das Besondere am Projekt eGA?
Zum einen trifft ein absolut kompromissloser Zugang zum Thema Datensicherheit und Datenschutz auf das Thema Smartphone und Benutzerfreundlichkeit. Die App muss hohen Sicherheitsansprüchen genügen und gleichzeitig intuitiv bedienbar und übersichtlich sein. Hier haben die Entwickler und Projektbeteiligten beider Häuser wirklich sehr intensiv getüftelt und viel diskutiert, um die bestmögliche Lösung zu entwickeln. Was ich an diesem Projekt außerdem besonders finde, ist das gesellschaftspolitische Potenzial. Die eGA ist nicht nur „irgendeine neue schöne App“. Sie birgt vielmehr das Potenzial, die Beziehungen zwischen Versicherten, Ärzten und Kassen neu zu gestalten. Zum einen, weil transparent wird, welche Informationen gespeichert sind. Zum anderen bekommt der Versicherte die alleinige Oberhoheit über seine Daten. Diese Vision macht für mich ein Stück weit die Faszination dieses Projektes aus.