Isabelle Wahl

Es ist Zeit: Vielfalt in der TK

Anlässlich der Hamburger Pride Week weht die Regenbogenflagge über der TK-Unternehmenszentrale in Hamburg und steht damit – gut sichtbar über dem Haupteingang – für Solidarität, Toleranz und ein friedliches und respektvolles Miteinander. TKlerinnen und TKler, die sich in der TK für Vielfalt engagieren, erklären, warum es wichtig ist, auch im Alltag für diese Werte aktiv einzustehen.

Daniel Müller und Bastian Starkebaum engagieren sich bei "querTK".

Initiative von Mitarbeitenden

Seit mehreren Jahren engagieren sich Mitarbeitende der TK in der Initiative „querTK“ zusätzlich zu ihren Aufgaben für LGBTIQ+-Themen (Lesbisch, Gay, Bi, Transgender, Intergeschlechtlich, Queer und weitere). Die Initiative versteht sich als Sprachrohr für queere Menschen in der TK und setzt sich für ihre Interessen ein. Da ist die Hamburger Pride Week ein wichtiger Anlass, um die TK auch nach außen regenbogenbunt strahlen zu lassen. In diesem Jahr konnten erstmals auch Mitarbeitende aus ganz Deutschland dabei sein, denn bei bestem Hamburger Schmuddelwetter wurde das Hissen der Regenbogenflagge via Videokonferenz übertragen.

Bastian Starkebaum, der sich in der Initiative „querTK“ engagiert, begrüßt das Hissen als wichtiges Signal, mit dem die TK auch nach außen zeigt, dass Respekt, Gleichberechtigung und ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld wichtig sind. „Eine Flagge allein macht natürlich noch kein queer-freundliches Unternehmen, dafür sind weitere Initiativen nötig – und die gibt es zunehmend bei uns in der TK“, ergänzt der Referent für Gesundheitspolitik aus der TK-Landesvertretung Niedersachsen. Das sieht auch Evelyn Falk so, die den Geschäftsbereich Personal in der TK leitet: „Zusammenhalt, Solidarität, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung sowie die gemeinsame Arbeit auf Augenhöhe an unseren Zielen – das sind ganz wichtige Werte für uns in der TK. Das geht nur, wenn alle so sein können, wie sie sind und sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit bei uns in der TK zeigen und einbringen können.“

Vielfalt als strategische Aufgabe

Damit Vielfalt auch im strategischen Management der TK Platz findet, hat sich die Arbeitsgruppe „Vielfalt in der TK“ zusammengefunden. Sie nimmt alle Dimensionen von Vielfalt in den Blick und verbessert Prozesse, wo nötig. „Das beinhaltet beispielsweise auch unsere Rekrutierungsstrategie, an der wir gerade intensiv arbeiten, oder den Wiedereingliederungsprozess für langzeiterkrankte Kolleginnen und Kollegen. Wir stärken auch weiterhin sehr aktiv Gleichstellung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle in der TK, um nur einige Beispiele zu nennen“, ergänzt Falk. Als Partner der Charta der Vielfalt und von WELCOMING OUT, ebenso wie von Positiv Arbeiten, setzt sich die TK außerdem für ein faires und diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld ein – unabhängig von Weltanschauung, sexueller Orientierung, Alter oder Herkunft.

Dass Dialog und Kommunikation wichtig sind, um voneinander zu lernen und das gegenseitige Verständnis zu fördern, weiß auch Inga Laboga, die die Unternehmenskommunikation der TK leitet. Ihr besonders wichtig, Räume und Gelegenheiten für Austausch zu schaffen: „Wir wollen in der TK allen Menschen in ihrer Vielfalt Sichtbarkeit geben und Gehör verschaffen.“

Sie treiben das Diversitymanagement in der TK voran: Evelyn Falk, Andreas Bündert und Inga Laboga (v. l.)

Sichtbares Zeichen nach außen

Aber mit der Arbeit im eigenen Unternehmensumfeld ist es nicht getan. Um Anfeindungen und Diskriminierung auch in der Gesellschaft keinen Raum zu bieten, ist es wichtig, sich als Unternehmen offen zu positionieren. Andreas Bündert, der den Geschäftsbereich Marke & Marketing verantwortet, meint dazu: „Auch wenn für die allermeisten von uns völlig klar ist, dass alle Menschen leben können sollen, wie sie möchten, so ist das in unserer Gesellschaft leider nicht bei allen so. Es ist also wichtig, in allen Lebensräumen und Umgebungen Zeichen der Solidarität zu setzen, Tag für Tag im Arbeitsalltag und auch als sichtbares Zeichen nach außen.“

Daniel Müller aus dem Fachzentrum Pflegeleistungen legt den Fokus auf das Motto der diesjährigen Hamburg Pride: „Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*Feindlichkeit“. „Das macht deutlich, dass viele queere und ganz besonders Trans-Menschen immer wieder Unverständnis, Diskriminierung und Ablehnung erleiden müssen. Es ist noch ein weiter Weg, bis wir in allen Aspekten frei und offen sein können, daher finde ich jedes Zeichen der Unterstützung wichtig“, sagt der TKler, der Mitglied der Initiative „querTK“ ist.

Zusammenhalt, Solidarität, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung sowie die gemeinsame Arbeit auf Augenhöhe an unseren Zielen – das sind ganz wichtige Werte für uns in der TK. Das geht nur, wenn alle so sein können, wie sie sind und sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit bei uns in der TK zeigen und einbringen können.

Evelyn Falk, Geschäftsbereichsleiterin Personal

Selbstkritischer Umgang mit dem Thema Vielfalt

Wenn Unternehmen für Außenstehende manchmal unvorhersehbar ihre Unterstützung für die LGBTIQ+-Community ausdrücken, sehen sie sich gelegentlich mit dem Vorwurf des Rainbowwashing konfrontiert. „Das wollen wir in der TK ausdrücklich nicht“, sagt Inga Laboga. Die Initiative „Vielfalt in der TK“ schaue auf viele große und kleine Aspekte von Vielfalt, mit dem Ziel, die TK noch offener, inklusiver und einladender für alle zu machen. „Das ist ein Prozess und wir arbeiten intern intensiv daran, unsere ‚Hausaufgaben“ zu identifizieren und diese zu erledigen“, ergänzt die Kommunikatorin. Daniel Müller sieht das ähnlich und ergänzt: „Wenn das externe Symbol der Regenbogenflagge auch der inneren Haltung und der Unternehmenskultur entspricht, dann passt es für mich. Aber grundsätzlich ist natürlich immer noch Luft nach oben, um mehr Toleranz und Offenheit zu fördern – auch bei uns in der TK.



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Julia Kesseboom Julia Kesseboom
Autorin Yasmin Neshatrooh Yasmin Neshatrooh

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