Dr. Jens Baas

Corona-Schutzimpfung: Warum ich mich impfen lasse

Seit Ende 2020 wird in Deutschland gegen Covid-19 geimpft. Von vielen sehnlich erwartet, von anderen skeptisch beäugt. Den meisten geht es nicht schnell genug, nicht wenige Menschen sind aber auch verunsichert, was die Impfentscheidung angeht.

Dazu haben sicher die unterschiedlichen Empfehlungen zum Impfstoff von AstraZeneca beigetragen, neben den wissenschaftlichen Fakten kursieren aber eben auch viele irreführende und teilweise falsche Informationen, die der Diskussion um das Thema Impfen die Sachlichkeit rauben. Frei von Emotionen ist jedoch ganz klar: Die Impfung ist unser einziger Ausweg aus der Pandemie!

Impfungen gehören zu den größten Errungenschaften der Medizin, durch sie konnten viele schwere Erkrankungen in den Griff bekommen oder sogar ausgerottet werden. Bestes Beispiel dafür sind die Pocken. Klar ist in diesem Zusammenhang aber auch: Eine Impfung ist ein medizinischer Eingriff und als solcher kann er Nebenwirkungen auslösen – wie alle medizinischen Eingriffe. Das können lokale Reaktionen wie Schmerzen oder Rötungen, leichtes Fieber oder ein Krankheitsgefühl sein. Sehr selten gibt es aber auch schwere Impfreaktionen. In der öffentlichen Diskussion stehen hier besonders die seltenen thromboembolischen Ereignisse bei dem Präparat von AstraZeneca, für dessen Einsatz die Impfempfehlung dementsprechend angepasst wurde.

Aber eines steht fest: Beim Abwägen zwischen dem Verhindern von Krankheit und Leid und dem Risiko von Nebenwirkungen fällt die Bilanz bei Impfungen so unglaublich positiv aus wie bei kaum einer anderen medizinischen Maßnahme. Das gilt auch – und sogar ganz besonders – für die Corona-Schutzimpfung. Aber wie bei jeder medizinischen Maßnahme muss man individuell für sich abwägen, ob man sich dieser unterziehen möchte. Im Fall der Corona-Impfung war diese Abwägung für mich sonnenklar: Ich habe mich impfen lassen, sobald ich an der Reihe war.

 

Beim Abwägen zwischen dem Verhindern von Krankheit und Leid und dem Risiko von Nebenwirkungen fällt die Bilanz bei Impfungen so unglaublich positiv aus wie bei kaum einer anderen medizinischen Maßnahme.

Die Impfkampagne hat nun zum Glück Fahrt aufgenommen, es gilt jetzt, die Geschwindigkeit weiter zu erhöhen. Dass die Impfungen auch in Hausarztpraxen durchgeführt werden, halte ich für einen wichtigen Schritt, möglichst viele Menschen möglichst schnell mit einer Erstimpfung zu versorgen – die das Krankheits- und Infektionsrisiko bereits deutlich senkt.

Vor einem knappen Jahr habe ich an dieser Stelle berichtet, wie die Pandemie unsere Arbeit als Krankenkasse beeinflusst. Damals habe ich gesagt, dass es in diesen Zeiten auf ein starkes Miteinander ankommt. Das gilt weiterhin und insbesondere auch beim Thema Impfen. Denn Impfen ist auch eine Frage der Solidarität. Damit sich die Situation für uns alle bessert, das Gesundheitssystem nicht weiter so stark belastet wird und die Wahrscheinlichkeit für die Ausbreitung von Virusmutationen so gering wie möglich bleibt, brauchen wir die sogenannte Herdenimmunität. Daher sollten sich alle, bei denen aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht, für eine Impfung entscheiden. Nur gemeinsam können wir so möglichst viele Menschen – und uns selbst – vor dem Virus schützen.



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Johanna Küther Johanna Küther
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Laura Hassinger Laura Hassinger

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